Pressemitteilungen

Kettnaker
Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)

AMK-Presseservice anlässlich Pressefrühstück zur Living Kitchen 2017

17.01.2017

Kirk Mangels, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft
Die Moderne Küche e.V. (AMK), erklärt
anlässlich des Pressefrühstücks zur LivingKitchen 2017,
am 17. Januar 2017 in Köln:


Küche 2017: Visionen werden Wirklichkeit
Raumwunder, Geschmacksvielfalt und Smart Home
- www.amk-ratgeber-kueche.de geht an den Start


Die Küche der Neuzeit hat sich seit ihrer Erfindung - vor erst rund 90 Jahren - innerhalb der Wohnung am meisten verändert. In der Küche ist nichts beim Alten geblieben. Geht das Tempo in der zurückliegenden Geschwindigkeit weiter, wird man in weniger als 15 Jahren die folgende Realität erleben:

Computerlogbuch der AMK. Die LivingKitchen auf dem Weg in die Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2030:
Ein Mann sitzt an einer höhenverstellbaren Küchentheke, in die ein unsichtbares Induktionskochfeld integriert ist. Im Dampfgarer erwärmen sich vitaminreiche Speisen. Eine tragbare LED-Hochleistungsleuchte erstrahlt den Raum. Das Smartphone erhält eine Bestellbestätigung, die der Kühlschrank nach der Entnahme des letzten Joghurts eigenständig zum Lebensmittelgeschäft geschickt hatte. Die neuen Milchprodukte werden mit einer Drohne geliefert. Die Spülmaschine ist fertig und zeigt den Stromverbrauch an. Automatisch füllt sich der Küchenakku mit Fotovoltaikstrom vom Dach. Leise Musik erklingt plötzlich aus den Oberschränken der Küchenzeile, während das Licht gleichzeitig wärmere Farben ausstrahlt. Die Wohnungstür öffnet sich wie von selbst und kurze Zeit später steht eine Frau in der Küche. Der Tisch ist hochgefahren, die Stühle ebenfalls, und beide beginnen mit dem Essen. Für ein Dessert suchen sie aus dem Internet ein Rezept, dessen Zutaten noch schnell mit einer anderen Bestellung auf den Weg gebracht werden. Die Kalorien mit den Daten der eigenen Tagesaktivität abgleichend, genießen sie ein Glas Weißwein, welches mit optimaler Temperatur aus einer separaten Öffnung des Kühlschranks floss. Eine Armatur erscheint über einer Spüle, der eingebaute Scanner empfiehlt, das Geschirr in die energieeffiziente Spülmaschine zu stellen, statt es per Hand zu spülen. Zwei Kaffee werden mit einem Digital-Touch produziert und zwar mit dem Smartphone, welches gerade auf der Theke induktiv aufgeladen wird. Beim Verlassen der Küche erhält das Paar eine Doku zur verbrauchten Tagesenergie und ein kleiner Saugroboter schießt aus einem Sockel und beginnt, den Küchenboden zu reinigen. Die Rollläden schließen automatisch, das Licht geht aus.

Viele dieser Ideen werden immer wahrscheinlicher, viele sind in der Erprobungsphase und einige sind schon markttauglich. Die LivingKitchen 2017 wird Ihnen Appetit machen: auf die Zukunft, auf Innovationen, auf technische Quantensprünge und auf gesünderes Essen.

Doch bevor wir uns in Visionen verlieren, nun ein Blick auf die aktuellen Trends und Tendenzen und das, was es heute schon gibt.

Wie wir gehört haben, ist die aktuelle Wirtschaftslage unseres Segmentes mehr als zufriedenstellend. Auch die Aussichten sind gut. Nehmen wir die prognostizierten Baugenehmigungen in Deutschland, die von einem Anstieg in diesem Jahr von 6 Prozent im Wohnungsbau ausgehen (ifo-Institut), so ergibt sich daraus ein weiterer Konjunkturpush für die moderne Küche. Denn wer neu baut, kauft in der Regel eine neue Küche. Schauen wir auf den Exporterfolg unserer Küchengeräte und Küchenmöbel, so bestehen hier gleichfalls sehr gute Aussichten.

Auch hier auf der LivingKitchen 2017 sind alle Zeichen positiv. Mit 201 Unternehmen ist der Anmeldestand deutlich über den im Vorfeld geäußerten Erwartungen. Drei volle Hallen, eine gelungene Mischung aus Küchenmöbelherstellern, Elektrogeräteproduzenten und Küchenzubehöranbietern: Unser internationales Küchenevent LivingKitchen erfüllt alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Verlauf.

Die AMK hat im Vorfeld der LivingKitchen unter ihren Mitgliedern eine schriftliche Befragung durchgeführt, um die neuen Trends bei Küchen und Elektrogeräten einzufangen. Was erwartet uns? Wohin geht die Formensprache? Was kommt, was geht?

Generell ist weiterhin individuelle Vielfalt angesagt. Das betrifft vor allem Maße und Farben, Anordnungen und Ausführungen. Je nach Geschmack, gegebenem Raum, persönlichen Wünschen und finanziellen Vorgaben ist die moderne Küche daher kein Einheitsbrei, sondern immer eine individuell geplante Lösung. Grundsätzlich lassen sich 2017 folgende Schwerpunkte im Angebot der Küchenbranche festhalten:

Die offene Küche
Im Neubau wohnen über 25 Prozent der Deutschen in einer wandlosen Kombination aus „Kochen-Essen-Wohnen“. Offene Küchen werden immer beliebter, denn hier verschmelzen Küchen- und Esszone und sind ans offene Wohnzimmer angegliedert. Eine großzügige Wohnatmosphäre entsteht. Die Funktionsfläche Küche im Neubau wächst dabei. Allerdings haben wir auch durch die weiter anhaltende sogenannte Landflucht wieder eine höhere Nachfrage nach kleinen, voll funktionsfähigen Küchen. Gerade in Deutschlands Großstädten steigen die Mietpreise derart in die Höhe, dass Einzelverdiener wieder kleinere, bezahlbare Wohnflächen bevorzugen. Eine Folge sind neben kleineren Wohnmöbeln auch kleinere Küchen. Durch viele multifunktionale Ideen, wie ausziehbare Arbeitsflächen, Klapptische, Innentürablagen, etc., entstehen kleine Raumwunder.

Die Küche muss an alle Situationen angepasst werden können. Sie muss praktikabel und funktional sein, aber auch schön und ansehnlich. Fronten und Arbeitsplatten müssen leicht zu reinigen sein, es muss viel Stauraum für Utensilien geben und gutes Licht zur Ausleuchtung der Arbeitsflächen zur Speisenzubereitung, aber auch für die Gesamtatmosphäre ist angesagt. Das alles in ergonomisch richtigen Höhen, mit kurzen Arbeitswegen, guter Belüftung, mit niedrigem Energieverbrauch und in einer schicken Gesamtgestaltung.

Das Aussehen
Aktuelle Küchenangebote sind genauso vielseitig wie der Geschmack der Menschen. Auf der LivingKitchen sind daher modern und puristisch anmutende Küchen genauso zu finden wie solche im guten alten Landhausstil. Ein neuer Trend ist die Kombination von Küchenmöbeln mit Wohnmöbeln und umgekehrt, die Kombination von Wohnmöbeln mit Küchenmöbeln. Die offene Küchengestaltung spielt der Nachfrageseite dabei in die Hände: Bänke, Sideboards oder Podeste passen überall hin und nicht bloß in einen bestimmten Raum. Küchen werden dadurch noch einmal wohnlicher, was auch schön zu ihrem Anspruch passt, die Seele der Wohnung zu sein. Hier kann auch ein Hauch von Romantik eine Rolle spielen, denn die Welt da draußen ist vielen kühl genug. Die Menschen mögen den Rückzug ins Gemütliche, Bewährte und Beständige. Zwischen diesen „entweder, oder“ Stilelementen gibt es aber jede Menge Varianten, denn es bleibt der Trend zur Individualisierung. So kann jeder Käufer auch seine Lieblingsküche verwirklichen.

Im aktuellen Küchenmöbelangebot überwiegt als Frontenoptik Lack. Sowohl Mattlack als auch Lacklaminat sind angesagt. Hochglanzlack ist auf dem Rückzug, während Holz und Holzoptik ihre Stellung behaupten können. Bei den Farben der Lacke bleiben die Klassiker Weiß und Grau. Im grauen Farbspektrum spielt Betonoptik bei mancher Zielgruppe eine herausragende Rolle, bleibt aber insgesamt ein Nischenangebot. Die Kombination aus verschiedenen Farbgebungen und Materialien ist ganz generell in der Front beliebt. Gerne wird die Kombination aus mattem Unilack und einem Echtholzfurnier oder aus Lacklaminat in mattem Uni und einer Holznachbildung gezeigt. Massivholzküchen sind für eine besonders gesundheitsbewusste Zielgruppe immer ein Thema, bilden jedoch keinen Mainstream.

Der Trend zu schwarz bestätigt sich. Schwarz kommt sowohl bei Elektrogeräten, wie Backofen und Herd, bei Beschlagslösungen für das Innenleben, Keramikspülen wie auch als ganze Front für Schränke und Kühlschränke zum Einsatz. Als Material dient hier sowohl bedrucktes Glas, Lack und Laminat als auch Schiefer.

Einen großen Trend gibt es zu Arbeitsplatten aus Keramik oder aus Keramik-Anmutung. Ebenso bedeutend und beliebt sind Spülen aus Keramik. Die Vorzüge dieses alten Materials sind sicherlich Robustheit und Langlebigkeit. Darüber hinaus ist es zur diesjährigen LivingKitchen gelungen, ein Induktionskochfeld unsichtbar, aber voll funktionsfähig unter einer Keramikarbeitsplatte anzubringen. Eine Innovation, die sicherlich viele Nachahmer findet, denn sie verändert die klassische Anmutung der Küche völlig und ist für den Ordnungsfreak oder den Puristen sicherlich ein „Must-have“.

Mineralwerkstoffe bei den Arbeitsplatten spielen eine herausragende Rolle. Auch Steindekor und Granit sind im Arbeitsplattenbereich zunehmend. Abnehmend hingegen sind Edelstahl, Glas und Echtholz.

Die Anordnung
Die Menschen werden immer größer und gleichzeitig verändern sich ihre Proportionen. Für alle diejenigen, die gerne kochen, ist eine optimierte Arbeitsflächenanordnung und -höhe in der Küche besonders wichtig. Daher wird heute fast immer eine freistehende Theke bevorzugt, die von allen Seiten aus frei zugänglich ist. Diese ist oft höhenverstellbar und kann so auch als Stehtisch benutzt werden. Häufig sind an einer Wand die Hochschränke gruppiert, was Dank der immer weiter optimierten Stauraumtechnik auch meist genügt. Hier wird jede Nische und Ecke genutzt, jeder Unterschrank ist mit einem intelligenten Schubsystem oder bei einer Ecke mit Karussell ausgestattet. Erfahrene Küchenfachhändler punkten hier sehr zum Wohle der Langlebigkeit, wenn sie zusammen mit ihren Kunden die spezifischen Bedürfnisse nach Platz von heute und morgen besprechen und berechnen.

Beliebt sind sogenannte gekofferte Wände, in denen die Küchenmöbel optisch verschwinden, sodass man nur ihre Fronten wahrnimmt. Neben dem schicken optischen Effekt sind solche Lösungen ausgesprochen reinigungsfreundlich.

Zur körpergerechten Küchenplanung gehört auch die Anordnung von Kochfeld und Spüle, sofern sie in einer Zeile eingeplant sind. Eine Breite von 90 Zentimetern zwischen Kochfeld und Spüle sichert optimale Arbeitsabläufe. So ist gewährleistet, dass man die gespülten Dinge nicht mehrfach in die Hand nehmen muss und genügend Vorbereitungsfläche für das Gemüseschneiden neben dem Kochfeld hat.

Die Technik
Hocheingebaute Geräte sind Standard geworden. Hier wird auch dem Hobbykoch ermöglicht, bequem und sicher an seine im Backofen zubereiteten Speisen heranzukommen. Sogenannte intuitive Bedienknöpfe für Herd und Ofen vereinfachen die Handhabung. Moderne Backöfen besitzen in der Regel die sogenannte Pyrolysefunktion. Diese mit Hilfe heißer Temperatur durchgeführte Selbstreinigung wird in Zukunft der Standard eines jeden Backofens werden. Weiterhin im Trend liegen Backöfen mit integrierter Mikrowelle oder integriertem Dampfgarer. Hier scheint die Nachfrage in Richtung Schnelligkeit und Bequemlichkeit zu gehen. Der Trend von Niedrig-Temperatur-Zubereitungsverfahren geht wiederum eindeutig in Richtung gesundem und vitaminerhaltendem Kochen.

Neu hinzu kommt eingebautes LED-Licht im Backofen oder in der Abzugshaube. Ein atmosphärisches Licht, welches die Wichtigkeit einer wohnlichen Küche unterstreicht. Als absolute Neuheit kommen nun Soundsysteme hinzu, die aus jeder Küche einen Konzertsaal werden lassen können. Die versteckt eingebauten Elektronikkomponenten machen aus allen erdenklichen Küchenmöbeloberflächen wie Stein, Glas, Holz oder Holzwerkstoffen einen überragenden Resonanzkörper. Der Klang kommt direkt aus dem Ober- oder Unterschrank, aus der Arbeitsfläche der Theke oder dem Tisch. Kein zusätzlicher Lautsprecher ist nötig - ein Vorteil, der nicht nur Technikfans das Herz höher schlagen lässt. Schließlich entfällt die Sorge vor Verschmutzung etwa durch Bratfettdunst und in Sachen Diebstahlsicherung punkten die Lautsprechersysteme durch ihre vollständige Unsichtbarkeit. Die unkomplizierte Ansteuerung von Licht und Klang mit dem eigenen Smartphone oder Tablet ist dabei kabellos, schnell, bequem und flexibel.

Das flächenbündig eingebaute Induktionskochfeld wird Standard, das Kochgut wird schnell gar. So sind auch Energiesparen und Vitaminerhalt gegeben. Auf dem Vormarsch sind hier weiterhin Vollflächen-Induktionskochfelder, die in Zukunft zum Standard der modernen Küche werden.

Das Thema Energiesparen hat sich inzwischen am Markt durchgesetzt. Strom und Wasser werden optimal reduziert eingesetzt. Die moderne Küchenbeleuchtung besteht aus LED-Lichttechnik, denn diese Technik verspricht eine lange Lebensdauer bei extrem niedrigem Stromverbrauch. Die sogenannte Weiße Ware ist ohnehin mit differenzierten Energieeffizienzklassen ausgestattet. Hier punkten die sparsamsten Varianten - trotz eines manchmal höheren Preises – und beeinflussen die Kaufentscheidung des Kunden positiv. Energiesparen schont die Umwelt und das Portemonnaie, beides ist den Menschen wichtig.

Armaturen der neuen Generation sind multifunktional. Ob nun mit Handbrause, gefiltertem Trinkwasser mit Kohlensäure, Heißwasserfunktion oder Wasserstrahlbeleuchtung: moderne Wasserarmaturen sind kleine technische Wunder.

Smartphone, Smartwatch, Smart TV. Technische Geräte werden immer bedienungsfreundlicher und der Alltag wird zunehmend von ihnen durchdrungen. Clevere Lösungen gibt es für alle Lebensbereiche, aber vor allem für die moderne Küche. Arbeits- und atmosphärisches Licht, Kühlschrank, Backofen, Herd, Dampfgarer, Mikrowelle, Spülmaschine, Toaster, Mixer und vieles andere mehr gehören heute zur Ausstattung der modernen Küche und erleichtern ihren Bewohnern jeden Tag das Leben. Die neueste Generation all dieser Elektrogeräte toppt ihre Grundeigenschaften mit einer Steuerung über smarte Endgeräte. So sind Apps für Tablets und Smartphones auf dem Markt, mit denen man Backofen und Co. ansteuern und kontrollieren kann.

Die digitale Lifestyle-Küche eröffnet damit nie da gewesene Möglichkeiten. Praktisch ist die sogenannte „Backofen-App“ auch deshalb, weil sie Tipps und Ideen für Rezepte liefert, den Garvorgang kontrolliert und mitteilt, wann Braten, Kuchen oder Grillhähnchen fertig sind. So kann auch dem Laienkoch eine auf den Punkt gegarte Speise kinderleicht gelingen. Die noch am Anfang stehende Technologie lässt futuristische Visionen und Phantasien zu, die ungeahnte Möglichkeiten erlauben. Wenn der Kühlschrank selbst weiß, welche Zutaten für einen Eintopf fehlen und den Einkaufszettel selbstständig an den Online-Shop schickt, dann ist das „Smart Home“ Realität. Aller Voraussicht nach müssen wir darauf gar nicht mehr bis 2030 warten.

Ich freue mich, wenn Sie sich nun Zeit nehmen, die LivingKitchen mit Ihren eigenen Augen unter die Lupe zu nehmen. Es erwarten Sie neben den aufgezeigten Trends auch kulinarische Highlights für den kleinen Hunger. Unser AMK-Stand ist in der Passage zwischen den Hallen 4 und 5, an dem mein Team und ich Ihnen auch gerne für weitere Informationen zur Verfügung stehen.

Bevor wir jetzt aber zu den internationalen Themen kommen, meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich bitte noch eines ergänzen: Mit der heutigen Pressekonferenz hat die AMK einen neuen Meilenstein erreicht. Denn mit dem heutigen Tag gibt es den AMK Ratgeber Küche als eigene Online-Plattform im Internet. Auf www.amk-ratgeber-kueche.de finden Sie gewohnt herstellerneutral alles zu den Themen Küchenkauf, Küchenpflege und den AMK-Küchenstandards. Wir sind davon überzeugt, dass wir den Verbrauchern hier eine Möglichkeit geben, sich ohne direkte Verkaufsinteressen zum Thema einer neuen modernen Einbauküche zu informieren. Vor sich finden Sie eine kleine einleitende Broschüre unserer Partner, mit denen wir die Seite gemeinsam gestaltet haben, und würden uns natürlich sehr freuen, wenn Sie unsere neue Website nach Prüfung ebenfalls in Ihrem Medium mit erwähnen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(AMK)



Kirk Mangels, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft
Die Moderne Küche e.V. (AMK), erklärt
anlässlich des Pressefrühstücks zur LivingKitchen 2017,
am 17. Januar 2017 in Köln:


Küchenwelt 2017:
Die Internationalisierung geht voran:


Internationale LivingKitchen 2017
Die LivingKitchen unterstreicht alleine schon von der Internationalität ihrer Aussteller den eigenen Anspruch und das ist selbst aus Sicht eines überwiegend mitteleuropäisch geprägten Küchenverbandes gut so. Um die Besucher abschließend zu beurteilen, ist es zugegebenermaßen noch etwas früh, aber der erste Eindruck bestätigt, dass die Welt zu Gast in Köln ist, um sich von der leistungsfähigsten Küchenbranche inspirieren zu lassen.

Internationale Entwicklung:
Erneut war im Jahr 2016 der Export der Wachstumstreiber der Küchenbranche. In Europa, aber allem voran im Heimatmarkt Deutschland, ist Wachstum ausschließlich über Verdrängung möglich. Märkte, in denen ein eigenes Marktpotential entsteht, sind weiter weg. Die größte Hoffnung setzt die Branche hier in den chinesischen Markt, in dem die AMK auch mit einer eigenen Tochtergesellschaft präsent ist. Hier habe ich Ihnen auch eine neue Prognose mitgebracht, die uns die Cologne Strategy Group (CSG) mit ihrer Expertise in der Strategieberatung und damit einhergehend ihrer Marktbeobachtungs- und Vorhersagekompetenz erstellt hat. Schon heute ist das Küchenpotential des chinesischen Marktes mit 2,03 Millionen Küchen größer als der gesamte deutsche Markt. Und hier geht es nicht um Küchen aller Preisgruppen, die in China verkauft werden. Dann wären wir nämlich bei einem Gesamtbedarf an Küchen schon heute von 22,72 Millionen. Vielmehr haben wir die Zahlen reduziert, in dem wir nur Haushalte mit einbezogen haben, die in einer Stadt liegen und über ein Einkommen verfügen, sodass man sich auch eine europäische Küche leisten könnte. Dieses Potential wurde noch einmal um 30 % gekürzt als Annahme, dass diese Haushalte, sich eine solche Küche leisten könnten, es aber aufgrund von kulturellen Unterschieden nicht tun.

Diese Zahlen hat uns die CSG auf das Jahr 2030 hochgerechnet: Im Jahr 2030 werden aufgrund der Stadt-Land-Entwicklung und der prognostizierten Einkommensentwicklung in China 7,93 Millionen hochwertige Küchen verkauft werden. Ein unglaubliches Potential. Ist diese Zahl doch deutlich höher als der aktuelle Küchenverkauf in ganz Europa.

Politische Rahmenbedingungen:
Meine Damen und Herren, es liegt mir sicherlich fern schwarzmalen zu wollen. Insbesondere nicht am zweiten Tag einer so fantastischen Messe. Aber lassen Sie mich doch ein paar Dinge loswerden:

Auch wenn es in der Küchenbranche, mit Ausnahme in Russland, noch kaum spürbar ist, so stellen wir doch sich langsam verändernde politische Rahmenbedingungen fest. Waren wir uns in den Vorjahren noch nicht sicher, ob diese auch Auswirkungen auf die deutsche Küchenbranche haben würden, so werden sich diese zukünftig aller Voraussicht nach nicht mehr vermeiden lassen. Insgesamt lassen sich politisch extremere Strömungen erkennen. Die Türkei wandelt sich weg von der Demokratie hin zu einer islamischen Monokratie. Es droht ein neuer West-Ost-Konflikt. Überall in Europa kommen neue Parteien auf. Sei es wie in Griechenland und Portugal weit links oder wie in den USA, Frankreich, Italien, Österreich und – das muss man leider sagen – auch in Deutschland nach rechts. So unterschiedlich beide Strömungen grundsätzlich auch sind, sie stehen für eine Sache einheitlich NICHT:

Für einen frei zugänglichen Markt und beschwerdefreien Handel zwischen den Ländern. Dies allerdings ist eine Grundvoraussetzung, um die internationale Erfolgsgeschichte der Küche „Made in Germany“ fortzuschreiben. Leider müssen wir feststellen, dass solche marktbeschränkenden Tendenzen auch für die Küche in zahlreichen Ländern entstehen. In Japan ist dies traditionell der Fall und seit einigen Jahren ist Russland aus bekannten Gründen dazu gekommen. Neuerdings wird es schwierig, Küchen wie wir sie hier kennen, in die USA zu exportieren, und selbst ein EU-Land wie Frankreich schafft ein neues Handelshemmnis. Hier ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.

Der Brexit in Großbritannien und die Unsicherheit durch den designierten US-Präsidenten Donald Trump runden das Bild der Unsicherheit ab. Doch auch in Deutschland gibt es in diesem Jahr Bundestagswahlen. Durch die jüngsten Terroranschläge in Berlin herrscht große Unsicherheit. Die Durchhalteparole „Wir schaffen das“ scheint zahlreiche Menschen nicht mehr zu erreichen. Problem: Im etablierten politischen Spektrum bietet sich für eine andere Haltung (aktuell) keine Alternative. Dies birgt auch für Deutschland die Gefahr, dass wir ein Jahr mit vielen politischen Unsicherheiten erleben werden, die sich auch in einer Kaufzurückhaltung äußern könnte.

Um es ganz klar zu sagen: Wichtige Faktoren für eine gute wirtschaftliche Entwicklung sind stabile politische Verhältnisse und ein nur geringes Maß an Unsicherheit.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(AMK)

Download #1
Download #2
Download #3

PDF
Download #4

PDF
Download #5

PDF



Weitere Infos:

Ursula Geismann
u.geismann@holzindustrie.de
HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland
Tel. +49 (0) 22 24 - 93 77 0
Fax +49 (0) 22 24 - 93 77 77
info@holzindustrie.de
www.holzindustrie.de

zur Übersicht