Export
Außenhandel der deutschen Möbelindustrie
Die deutsche Möbelindustrie blickt insgesamt auf eine positive Entwicklung der Branchenexporte in den vergangenen Jahrzehnten zurück. Lag die Industrieexportquote – dies ist der Anteil der direkten Möbellieferungen ins Ausland am Gesamtumsatz der Branche – im Jahr 2000 noch bei 16,3 Prozent, so konnte diese bis zum Jahr 2023 auf 33,4 Prozent gesteigert werden. Somit erwirtschaften die deutschen Möbelhersteller im Durchschnitt fast ein Drittel ihres Umsatzes auf ausländischen Märkten.
Bei einem gesättigten und langfristig schrumpfenden Inlandsmarkt wird die Stärkung der Exportfähigkeit zu einer Überlebensfrage für die Branche. Dies zum einen aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland, die zu eher weniger Gesamtbevölkerung und zu einer immer älter werdenden Bevölkerung führt. Zum anderen hat sich das Verhältnis der in Deutschland verkauften Möbel aus deutscher Produktion zu Gunsten der aus dem Ausland importierten Möbel in den vergangenen zwei Jahrzehnten drastisch verändert. Der Anteil hierzulande verkaufter ausländischer Möbel (ohne Möbelteile) am Inlandsverbrauch beläuft sich aktuell auf 49 Prozent.
Das Außenhandelsdefizit der deutschen Möbelindustrie betrug im Jahr 2023 rund 685 Millionen Euro und verringerte sich damit im Vorjahresvergleich um 67,5 Prozent. Dabei nahmen der Möbelausfuhren um rund 6 Prozent und die Möbeleinfuhren um knapp 18 Prozent ab. Der Export muss in den kommenden Jahren weiter ausgeweitet werden, um die Stellung der deutschen Möbelindustrie zu festigen.
Deutsche Möbelexporte 2023 gesunken
Möbel „Made in Germany“ sind im Ausland beliebt. Mittlerweile geht jedes dritte Möbel aus deutscher Produktion in den Export. Im Jahr 2023 allerdings entwickelte sich das Exportgeschäft der deutschen Möbelhersteller angesichts der hohen Inflation, der gesunkenen Kaufkraft und des stockenden Wohnungsbaus in vielen Ländern rückläufig. Auf dem wichtigsten Absatzmarkt Frankreich lagen die Möbelverkäufe mit 1,3 Milliarden Euro um 4,5 Prozent unter dem Vorjahr. Während es in der auf Rang zwei liegenden Schweiz nur zu einem überschaubaren Minus von 0,3 Prozent kam, waren in Österreich (minus 11,6 Prozent), den Niederlanden (minus 7,4 Prozent), dem Vereinigten Königreich (minus 11,3 Prozent) und Belgien (minus 7,5 Prozent) kräftige Einbußen zu verzeichnen. Erfreulich ist die Steigerung der deutschen Möbelausfuhren nach Italien um 2,3 Prozent. Die Exportmärkte außerhalb Europas entwickelten sich uneinheitlich. Die deutschen Möbelausfuhren in die USA, dem wichtigsten außereuropäischen Absatzmarkt, gingen um 10,6 Prozent zurück. Auch nach China wurden weniger Möbel exportiert (minus 0,5 Prozent). Dagegen zog die Nachfrage am Persischen Golf stark an. So gelang ein Plus von knapp 96 Prozent beim Export in die Vereinigten Arabischen Emirate.