Verband der Deutschen Möbelindustrie e. V. (VDM)
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Möbelindustrie: Die Hälfte der Unternehmen kann bestellte Ware nicht nach China ausliefern
03.03.2020
Zu den Auswirkungen des Coronavirus auf den deutsch-chinesischen Möbelhandel erklärt der Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), Jan Kurth:
„Die deutschen Möbelexporte nach China zeigten bereits im vergangenen Jahr deutliche Bremsspuren. Im Jahr 2019 gingen die Ausfuhren ins Reich der Mitte um 16,5% auf 281 Mio. € zurück. Dieser Rückgang war aber weniger auf das Coronavirus, sondern vor allem auf die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China und auf die Einführung der höheren Möbeleinfuhrzölle in den USA zurückzuführen. Das Überangebot an Möbeln aus chinesischer Produktion wirkte sich negativ auf die Nachfrage nach deutschen und europäischen Möbeln in China aus, stimulierte aber gleichzeitig chinesische Möbelausfuhren in Richtung Europa. Entsprechend legten die deutschen Möbelimporte aus China im vergangenen Jahr um 12,9% auf 2,15 Mrd. € zu. Das deutsche Außenhandelsdefizit im Möbelhandel mit China stieg somit auf 1,87 Mrd. €.
Auch wenn aktuell noch keine amtlichen Außenhandelszahlen für das laufende Jahr vorliegen, gehen wir vor dem Hintergrund der bereits sichtbaren negativen Auswirkungen des Coronavirus auf die Möbelnachfrage in China und auf die weltweiten Lieferketten von einem deutlichen Rückgang des deutschen Möbelaußenhandelsvolumens mit China im ersten Quartal 2020 aus. Dabei dürften nicht nur die deutschen Möbelexporte, sondern auch die Importe von Möbeln, Vorprodukten und Zulieferteilen in Mitleidenschaft gezogen werden. Der VDM führte Ende Februar eine Mitgliederumfrage zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die deutsche Möbelindustrie durch. Nach vorliegenden ersten Ergebnissen kann aktuell knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (49%) die bereits bestellte Ware nicht nach China ausliefern. Mehr als die Hälfte der Befragten (58%) stellen aktuell einen Rückgang der Auftragseingänge aus China fest. Auf der Importseite geben mehr als die Hälfte der Unternehmen (56%) an, von Lieferengpässen aus China betroffen zu sein.
Die aktuelle Situation dürfte somit neben einem – zumindest vorübergehenden - deutlichen Rückgang deutscher Möbelexporte in Richtung China auch zu einer Veränderung bei den Importen führen. Sofern aufgrund der nur zögerlich anlaufenden Möbelproduktion in China Aktionsware für den deutschen Handel ausfällt, oder aber zumindest deutlich verzögert geliefert werden kann, müssen sich insbesondere Großfläche und Discount anderweitig eindecken. Ob dies aufgrund der Preisstellung der betroffenen Ware in Deutschland passiert, oder sich aber auf andere europäische bzw. internationale Herkunftsländer verteilt, hängt sicherlich auch von der Reaktionsgeschwindigkeit und Lieferzuverlässigkeit der alternativen Lieferanten ab. Eines ist sicher: Das Jahr 2020 wird wieder ein besonders herausforderndes für die Möbelbranche werden.“
„Die deutschen Möbelexporte nach China zeigten bereits im vergangenen Jahr deutliche Bremsspuren. Im Jahr 2019 gingen die Ausfuhren ins Reich der Mitte um 16,5% auf 281 Mio. € zurück. Dieser Rückgang war aber weniger auf das Coronavirus, sondern vor allem auf die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China und auf die Einführung der höheren Möbeleinfuhrzölle in den USA zurückzuführen. Das Überangebot an Möbeln aus chinesischer Produktion wirkte sich negativ auf die Nachfrage nach deutschen und europäischen Möbeln in China aus, stimulierte aber gleichzeitig chinesische Möbelausfuhren in Richtung Europa. Entsprechend legten die deutschen Möbelimporte aus China im vergangenen Jahr um 12,9% auf 2,15 Mrd. € zu. Das deutsche Außenhandelsdefizit im Möbelhandel mit China stieg somit auf 1,87 Mrd. €.
Auch wenn aktuell noch keine amtlichen Außenhandelszahlen für das laufende Jahr vorliegen, gehen wir vor dem Hintergrund der bereits sichtbaren negativen Auswirkungen des Coronavirus auf die Möbelnachfrage in China und auf die weltweiten Lieferketten von einem deutlichen Rückgang des deutschen Möbelaußenhandelsvolumens mit China im ersten Quartal 2020 aus. Dabei dürften nicht nur die deutschen Möbelexporte, sondern auch die Importe von Möbeln, Vorprodukten und Zulieferteilen in Mitleidenschaft gezogen werden. Der VDM führte Ende Februar eine Mitgliederumfrage zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die deutsche Möbelindustrie durch. Nach vorliegenden ersten Ergebnissen kann aktuell knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (49%) die bereits bestellte Ware nicht nach China ausliefern. Mehr als die Hälfte der Befragten (58%) stellen aktuell einen Rückgang der Auftragseingänge aus China fest. Auf der Importseite geben mehr als die Hälfte der Unternehmen (56%) an, von Lieferengpässen aus China betroffen zu sein.
Die aktuelle Situation dürfte somit neben einem – zumindest vorübergehenden - deutlichen Rückgang deutscher Möbelexporte in Richtung China auch zu einer Veränderung bei den Importen führen. Sofern aufgrund der nur zögerlich anlaufenden Möbelproduktion in China Aktionsware für den deutschen Handel ausfällt, oder aber zumindest deutlich verzögert geliefert werden kann, müssen sich insbesondere Großfläche und Discount anderweitig eindecken. Ob dies aufgrund der Preisstellung der betroffenen Ware in Deutschland passiert, oder sich aber auf andere europäische bzw. internationale Herkunftsländer verteilt, hängt sicherlich auch von der Reaktionsgeschwindigkeit und Lieferzuverlässigkeit der alternativen Lieferanten ab. Eines ist sicher: Das Jahr 2020 wird wieder ein besonders herausforderndes für die Möbelbranche werden.“
HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland
Tel. +49 (0) 22 24 - 93 77 0
Fax +49 (0) 22 24 - 93 77 77
info@holzindustrie.de
www.holzindustrie.de
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