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Köln, 29. April 2024. Die deutsche KÃŒchenindustrie hat im vergangenen Jahr unter der KaufzurÃŒckhaltung der Verbraucher gelitten, sieht die Talsohle aber mittlerweile erreicht. „Im Laufe dieses Jahres hoffen wir angesichts der sinkenden Inflationsrate und der Erholung des Konsumklimas auf eine Belebung des GeschÀfts“, sagte Volker Irle, GeschÀftsfÃŒhrer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne KÃŒche e. V. (AMK), auf der AMK-Wirtschaftspressekonferenz in Köln.
 
Im vergangenen Jahr bekam die deutsche KÃŒchenbranche, zu der neben dem Handel die Hersteller von KÃŒchenmöbeln, HausgerÀten, SpÃŒlen und KÃŒchenzubehör zÀhlen, das schwierige Marktumfeld zu spÃŒren. Der Umsatz der deutschen KÃŒchenmöbelindustrie belief sich gemÀß amtlicher Statistik auf rund 6 Milliarden Euro und lag damit um 3,3 Prozent unter dem Vorjahr. Der KÃŒchenfachhandel verzeichnete laut GfK einen RÃŒckgang der Verkaufsmenge um 18,9 Prozent. Der Umsatz gab um 19,2 Prozent nach. Auf dem EinbaugerÀtemarkt sanken die Verkaufsmenge um 9,5 Prozent und der Verkaufsumsatz um 9,4 Prozent.
 
Vor diesem Hintergrund stabilisierten sich die Durchschnittsausgaben fÃŒr eine neue KÃŒche nach jahrelangem Anstieg auf einem hohen Niveau: Die Verbraucher gaben im vergangenen Jahr im Fachhandel nach GfK-Angaben durchschnittlich 11.325 Euro fÃŒr eine neue KÃŒche aus, 54 Euro oder 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. „Viele Haushalte haben wÀhrend der Pandemie den KÃŒchenkauf vorgezogen, weil der große Jahresurlaub ausfiel – dementsprechend stand dort auch ÃŒberdurchschnittlich viel Budget zur VerfÃŒgung, bei den meist einkommensstarken KÀufern“, kommentierte Markus WagenhÀuser, Leiter des Bereichs GroßgerÀte bei der GfK, die Entwicklung. Zudem wurden in den Corona-Jahren auffallend hÀufig Àltere, aber noch funktionsfÀhige HausgerÀte durch neue, leistungsfÀhigere GerÀte ersetzt, wie GfK-Konsumentenbefragungen ergaben.
 
Nachdem das KÃŒchen-Premiumsegment in den vergangenen Jahren am stÀrksten zulegen konnte, verlor es 2023 ÃŒberdurchschnittlich stark. So sank der Umsatz mit KÃŒchen zum Preis von 20.000 Euro aufwÀrts um 26 Prozent. Bei KÃŒchen bis 5000 Euro kam es zu einem Umsatzminus von 18,2 Prozent, bei KÃŒchen zum Preis von 5000 Euro bis 10.000 Euro betrug der RÃŒckgang 18,8 Prozent. Die geringste Einbuße verzeichnete das Segment der zwischen 10.000 Euro und 20.000 Euro teuren KÃŒchen (minus 15,6 Prozent).
 
Deutlich wachsen konnten im Jahr 2023 – im Gegensatz zum rÃŒcklÀufigen Markttrend – besonders energieeffiziente HausgerÀte. So legte der Umsatzanteil der KÃŒhlgerÀte der Energieeffizienzklassen A, B und C von 16 Prozent auf 25 Prozent zu. Auch bei GeschirrspÃŒlern waren die Top-Energieeffizienzklassen gefragt. Der Umsatzanteil der Klasse A, B und C erhöhte sich von 34 Prozent auf 43 Prozent.
 
Im Trend lagen zudem mit schwarzer Front versehene Einbaubacköfen (Umsatz: plus 23 Prozent) und designorientierte Multidoor-KÃŒhlgerÀte (plus 13 Prozent). Wachsender Beliebtheit erfreuten sich auch Backöfen mit einem großem Garraum von mehr als 75 Litern. DarÃŒber hinaus gewinnen smarte HaushaltsgerÀte kontinuierlich an Bedeutung. Sie machen inzwischen ein Viertel des Umsatzes mit HausgerÀten aus. Treiber sind vor allem smarte GeschirrspÃŒler, die sich unter anderem durch eine automatische Auswahl des passenden Programms je nach Art und Menge des Geschirrs auszeichnen.
 
Den Auftakt in das laufende GeschÀftsjahr bezeichnete AMK-Vorstandssprecher Markus Sander als nach wie vor verhalten. Die KÃŒchenmöbelindustrie verbuchte in den Monaten Januar und Februar 2024 einen UmsatzrÃŒckgang von knapp 10 Prozent, wie die Auswertungen des Verbands der Deutschen KÃŒchenmöbelindustrie auf Basis der amtlichen Statistik ergaben. Im Fachhandel mit KÃŒchen fielen die Einbußen bei der Verkaufsmenge (minus 3,4 Prozent) und beim Verkaufsumsatz (minus 8,3 Prozent) im Januar 2024 nach Erhebungen der GfK zumindest moderater aus als im vergangenen Jahr. Gleiches gilt fÃŒr die EinbaugerÀte – hier ermittelte die GfK fÃŒr Januar und Februar 2024 eine um 2,7 Prozent niedrigere Verkaufsmenge und einen um 4,6 Prozent rÃŒcklÀufigen Umsatz.
 
Da nach wie vor die dringend notwendigen Impulse zur Belebung des Wohnungsneubaus fehlten, werde die Aufgabe der Branche auch darin bestehen, die Renovierungsneigung zu erhöhen, sagte AMK-Vorstandssprecher Michael Mehnert. „Die steigenden Einkommenserwartungen sollten wir im Jahresverlauf auch bei der KÃŒchennachfrage spÃŒren“, ergÀnzte Sander. (AMK)