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Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM)

Wirtschafts-Pressekonferenz zur imm cologne 2016: Möbelindustrie mit 5 Prozent Umsatzplus in 2015

13.01.2016
Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, erklärt anlässlich der Pressekonferenz zur imm cologne 2016, am 13. Januar 2016 in Köln:

Möbelindustrie mit 5 Prozent Umsatzplus in 2015


Branche erwartet 2016 weiteres leichtes Wachstum


Auslandsmärkte geben wichtige Wachstumsimpulse


Importdruck unverändert hoch


Nach einem erfolgreichen Jahr 2015 ist die deutsche Möbelindustrie für 2016 bestens aufgestellt. Möbel „Made in Germany“ sind mehr denn je ein Garant für Leistung und Qualität und dies wird auch am Markt so wahrgenommen. Das belegt unser Umsatzplus von 5,4 Prozent in den ersten zehn Monaten des letzten Jahres. Großen Einfluss hatte dabei die starke imm 2015, die wichtige Impulse in den privaten Markt gesetzt hat und mit ihrer internationalen Ausprägung auch die außer-gewöhnlichen Exporterfolge unter-stützte. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir 2016 wiederholen und freuen uns auf eine spannende Messe.

Die wirtschaftlichen Rahmenbe-dingungen passen: Die Wirtschafts-forschungsinstitute sehen in Deutschland für 2016 weiterhin einen moderaten Aufschwung. Die prognostizierten Wachstumsraten variieren zwischen 1,6 Prozent und 2,2 Prozent. Damit setzt sich die positive Entwicklung des vergangenen Jahres fort (Wachstumstempo zwischen 1,7 Prozent und 1,8 Prozent). Der Aufschwung in 2016 wird nach den Prognosen vor allem von den privaten Konsumausgaben getragen. Dabei sollen die privaten Haushalte von einer per Saldo sinkenden Steuer- und Abgabenbelastung und (wie schon 2015) der weiter steigenden Beschäftigung sowie den Lohnabschlüssen profitieren. Nach einhelliger Meinung wird 2016 zudem von einer erheblich steigenden Bautätigkeit geprägt. Insbesondere der private Bausektor wird dabei von den weiterhin historisch niedrigen Zinsen profitieren. Diese zusätzlich errichtete Wohnfläche wird den Einrichtungsbedarf 2016 erheblich stimulieren.

Dennoch besteht kein Grund zur Euphorie, denn das Konsumklima 2016 ist mit vielen Fragezeichen versehen: in der zweiten Jahreshälfte 2015 gaben in Deutschland die Konsumindizes deutlich nach. Die weltweiten Krisen werden – und dies ist maßgebliche Grundlage der Käuferlaune – das Vertrauen in Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität nicht stärken. Der Importdruck aus Ost und Fernost ist unverändert hoch.

In der Gesamtbewertung sind wir jedoch zuversichtlich. Wir erwarten für 2016 ein weiteres, leichtes Umsatzplus von rund einem Prozent. Nach der kräftigen Steigerung in 2015 ein erneuter Erfolg.

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung unserer heimischen Möbelindustrie in 2015 sind wir zufrieden, wenngleich für die Zukunft weiterhin Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit bestehen. In den ersten zehn Monaten des letzten Jahres lagen die Erlöse der Herstellerbetriebe mit einem Plus von 5,4 Prozent auf 14,4 Mrd. € spürbar über dem Vorjahresniveau und deutlich über den Erwartungen unserer Industrie noch zu Jahresbeginn. Das unerwartet gute Konsumklima trug hierzu wesentlich bei. Zum Ende des vergangenen Jahres liegt das Umsatzplus voraussichtlich bei guten 5 Prozent.

Erfreulich ist, dass hierbei ausweislich der amtlichen Statistik sämtliche Segmente der deutschen Möbelindustrie in den ersten zehn Monaten 2015 am Umsatzwachstum teilhaben konnten.

Der Umsatzanstieg im größten Segment der Branche – bei den Wohnmöbeln und sonstigen Möbeln – betrug nach den amtlichen Zahlen zwar 4,3 Prozent auf 5,9 Mrd. €. Aus einer verbandsinternen Erhebung wissen wir allerdings, dass das Wachstum der hierbei enthaltenen klassischen Wohnmöbel deutlich darunter liegt. Mitgezählt werden in diesem Bereich auch Gartenmöbel, Stahl- und Kunststoffmöbel, Kleinmöbel und Möbelteile, die stärker gewachsen sind. Die Küchenmöbelhersteller verzeichneten als zweitgrößtes Segment der Branche einen deutlichen Umsatzanstieg um 6,1 Prozent auf rund 3,8 Mrd. €. Die Büromöbelindustrie wies mit einem Umsatz von rund 1,7 Mrd. € ein leicht positives Ergebnis aus (+ 1,6 Prozent). Maßgeblich aufgrund starker Exportzahlen registrierten die Hersteller von Polstermöbeln einen spürbaren Anstieg. Deren Umsätze legten von Januar bis Oktober 2015 um 2,9 Prozent auf rund 870 Mio. € zu. Die Ladenmöbelhersteller lagen um 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 1,4 Mrd. €. Auch das kleinste Segment der Branche – die Matratzen – trug mit einem deutlichen Umsatzplus in Höhe von 22,1 Prozent auf rund 780 Mio. € zum positiven Branchenergebnis bei.

Das Exportgeschäft leistete mit der Erholung im Euroraum und den positiven Wirtschaftsaussichten in wichtigen Absatzmärkten wie USA und Großbritannien einen zusätzlichen Beitrag zum Branchenwachstum. Der Export insgesamt stieg in den ersten zehn Monaten 2015 um 5,6 Prozent auf 8,4 Mrd. €. Auf den Märkten außerhalb der EU machte der schwache Euro die Möbel „Made in Germany“ günstiger und stimulierte den Export zusätzlich. Ein Drittel der deutschen Möbelexporte wird in Nicht-EU-Ländern abgesetzt.

Ein Blick auf die EU-Länder zeigt Licht und Schatten: die Ausfuhren nach Großbritannien konnten um 9,2 Prozent gesteigert werden, die in die Schweiz um 8,7 Prozent. Der niederländische Markt konnte seine Wachstumsschwäche überwinden, die deutschen Möbelexporte in diesen wichtigen Markt legten um 6,9 Prozent zu. Auch der spanische Markt kommt wieder, von Januar bis Oktober konnten dort 22,4 Prozent mehr deutsche Möbel abgesetzt werden. Die Ausfuhren in unseren wichtigsten internationalen Absatzmarkt Frankreich sanken dagegen um 1,1 Prozent und auch Österreich entwickelte sich mit minus 0,2 Prozent negativ.

Mehr Möbel konnten nach China (+ 3,7 Prozent) und in die USA (+ 23,9 Prozent) geliefert werden. Dieses positive Signal stimmt die Branche zuversichtlich, denn es lässt erkennen, dass die Exportbemühungen der deutschen Möbelhersteller in das außereuropäische Ausland Früchte tragen. Durch das Ende der amerikanischen Niedrigzinspolitik wird es 2016 zu günstigen Wechselkursentwicklungen im Dollarraum kommen, wodurch deutsche Produkte dort günstiger werden. Dies wird positive Auswirkungen auf unseren Export haben.

Die Industrieexportquote – dies ist der Anteil der von den heimischen Möbelherstellern direkt ins Ausland gelieferten Ware am Gesamtumsatz der Branche – kletterte in den ersten zehn Monaten 2015 auf 31,8 Prozent. Damit erreichte sie einen neuen Rekordwert und hat sich innerhalb der letzten 15 Jahre verdoppelt – ein eindrucksvoller Beleg für die hohe Wertschätzung, die der Weltmarkt deutschen Möbeln entgegenbringt.

Die Importe stiegen allerdings mit einem Plus von 5,2 Prozent bis Oktober 2015 ebenfalls spürbar, was ein deutlicher Hinweis auf die hohe Wettbewerbsintensität im Inland ist. Damit stammen aktuell nach wie vor fast zwei von drei in Deutschland verkauften Möbeln aus dem Ausland. Die Hauptlieferländer sind nach wie vor Polen (+ 4,7 Prozent), China (+ 18,2 Prozent) und Tschechien (+ 9,9 Prozent). Der Importdruck aus Ost und Fernost ist damit unverändert hoch.

Die Zahl der Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten lag im Durchschnitt der ersten zehn Monate 2015 mit 500 um 3,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau (516), die Zahl der Beschäftigten sank geringfügig um 0,7 Prozent auf rund 83.700.




Further information:

Ursula Geismann
u.geismann@holzindustrie.de
HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland
Tel. +49 (0) 22 24 - 93 77 0
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