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Kettnaker
Verband der Deutschen Möbelindustrie e. V. (VDM)

Eine Traditionsmarke auf dem Weg zurĂŒck nach oben

interlĂŒbke hat pĂŒnktlich zum 80. Geburtstag den Turnaround eingeleitet

12.07.2017
Rheda-WiedenbrĂŒck. Es ist ein vielversprechendes Signal, das der Möbelhersteller interlĂŒbke aus Rheda-WiedenbrĂŒck an die Branche sendet: „Das vorlĂ€ufige GeschĂ€ftsergebnis fĂŒr das erste Halbjahr 2017 lĂ€sst uns ein Wachstum gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum im zweistelligen Prozentbereich erwarten“, sagt GeschĂ€ftsfĂŒhrer Patrik Bernstein. Vor fĂŒnf Jahren hatte das Unternehmen, das vorher Jahrzehnte lang einer der fĂŒhrenden Hersteller von hochwertigen Schlaf- und Wohnzimmermöbeln war, Insolvenz anmelden mĂŒssen. Es folgte die Konsolidierung mit neuen Inhabern und einer neuen GeschĂ€ftsfĂŒhrung. Seit August 2016 leitet der Schwede Patrik Bernstein das operative GeschĂ€ft. Rechtzeitig zum 80. Geburtstag des Unternehmens hat er den Turnaround eingeleitet und rĂŒstet interlĂŒbke fĂŒr weiteres Wachstum.

Bereits im Rahmen der Internationalen Möbelmesse Anfang 2017 hatte das deutsche Traditionsunternehmen die Geburtstagsfeierlichkeiten eingelĂ€utet: Leo LĂŒbke, ehemaliger GeschĂ€ftsfĂŒhrer und Mitglied der Unternehmerfamilie, die interlĂŒbke von 1937 bis 2014 leitete, sprach im Rahmen einer Feier auf der imm cologne ĂŒber die lange Firmentradition. Heute noch hat Leo LĂŒbke die Leitung des Sitzmöbelherstellers COR aus Rheda-WiedenbrĂŒck, einst Schwesterunternehmen von interlĂŒbke, inne. „Wir haben ein gutes VerhĂ€ltnis zueinander und versuchen zusammen zu arbeiten, wo wir können“, sagt Patrik Bernstein. Er macht keinen Hehl daraus, dass die Tradition von interlĂŒbke auch heute noch extrem wichtig fĂŒr das Unternehmen ist. „Die Marke hat bei Endverbrauchern sowie dem Fachhandel immer noch einen sehr positiven Ruf. Die Turbulenzen der vergangenen Jahre gilt es nun in RĂŒckbesinnung auf unsere Grundwerte ‚Design‘ und ‚QualitĂ€t‘ sowie mit erfolgreichen zukunftsorientierten Maßnahmen vergessen zu machen.“

Eine dieser Maßnahmen ist ein ausgewogenes ExportgeschĂ€ft, mit dem das Risiko etwaig einbrechender MĂ€rkte abgefangen werden kann. „Deutschland, Österreich und die Schweiz werden auch in Zukunft unsere wichtigsten AbsatzmĂ€rkte sein. Derzeit gewinnt aber zum Beispiel auch der asiatische Markt stark an Bedeutung“, so der interlĂŒbke-GeschĂ€ftsfĂŒhrer. Er verzeichne unter anderem einen spĂŒrbaren Anstieg an projektbezogenen AuftrĂ€gen von Stadtentwicklern in Shanghai und anderen chinesischen Metropolen, in denen das Design des deutschen Möbelherstellers gefragt ist. „Diese Art von AuftrĂ€gen hilft uns, hier in unsere Produktion und unseren Vertrieb zu investieren. In Zukunft möchten wir im deutschen Fachhandel noch stĂ€rker auftreten“, kĂŒndigt Bernstein an. Derzeit prĂ€sentiert sich interlĂŒbke mit einem ausgewogenen Produktportfolio vor allem aus SchrĂ€nken, Regalen und Kommoden wie dem in diesem Jahr erfolgreich eingefĂŒhrten Sideboard „jorel“. DemnĂ€chst soll unter anderem das neue Bettsystem „izzy“ die Schlaflösungen des Unternehmens wirtschaftlich auf eine Stufe mit den anderen drei Kastenmöbeln heben. „Wir möchten die Bereiche Wohnen und Schlafen umfassend abdecken, daher macht es Sinn, unseren Fokus fĂŒr den Fachhandel auf diese vier Möbelarten zu richten“, so der GeschĂ€ftsfĂŒhrer. Die wichtigste Zielgruppe sei dabei auch weiterhin die Altersklasse 40+ im eher gehobenen Segment. FĂŒr das Möbeldesign sollen in Zukunft verstĂ€rkt auch internationale Designer einbezogen werden. „Da waren wir in der Vergangenheit sehr deutschlastig“, so der Schwede, der jedoch InternationalitĂ€t nicht ĂŒber QualitĂ€t und KreativitĂ€t der EntwĂŒrfe stellt. „Wir suchen die Designer aus, die die Philosophie von interlĂŒbke mittragen können.“

Personell sieht Patrik Bernstein interlĂŒbke mit 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut aufgestellt und bricht zugleich eine Lanze fĂŒr den traditionellen Produktionsstandort in Ostwestfalen, an dem derzeit der Showroom des Unternehmens ausgebaut wird. „Wir wollen in den kommenden Jahren wirtschaftlich wachsen, aber kein Großunternehmen werden. Unsere Möbel-Maßschneiderei und hochwertige OberflĂ€chenbearbeitung, mit denen wir allen individuellen KundenwĂŒnschen gerecht werden möchten, erfordern viel Handarbeit und die jahrelang erarbeitete Kompetenz des bestehenden Teams hier in Rheda-WiedenbrĂŒck. Darauf bauen wir auf und bleiben lieber klein und fein sowie vor allem profitabel.“ Ganz bescheiden möchte Bernstein dann auch in diesem Jahr noch den Fachhandel anlĂ€sslich des 80. Geburtstags auf eine Currywurst einladen – „oder was auch immer man hier in Ostwestfalen isst“, scherzt er. Es ist offensichtlich: Der Schwede, der frĂŒher gar nichts mit Möbeln zu tun hatte, ist bei interlĂŒbke angekommen und möchte nach eigener Aussage so schnell auch nicht wieder gehen. Der aktuelle Erfolg gibt ihm und seiner Arbeit Recht. VDM/FT

Bild 1: Seit August 2016 ist Patrik Bernstein GeschĂ€ftsfĂŒhrer bei interlĂŒbke. Foto: VDM

Bild 2: Das Sideboard „jorel“ war einer der Hingucker auf der Internationalen Möbelmesse imm Cologne im Januar 2017. Foto: VDM/interlĂŒbke

Bild 3: Das Bettsystem „izzy“ ist ganz neu am Markt. Foto: VDM/interlĂŒbke

Bild 4: „izzy“ verbindet verschiedene zeitlose Designs mit praktischen Funktionen. Foto: VDM/interlĂŒbke

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Fabian Tews
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