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Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM)

Deutsche Möbelausfuhren gehen 2020 um 4,5 Prozent zurĂŒck

Brexit-Umfrage: Mehr Verwaltungsaufwand durch ZollformalitÀten und lÀngere Wartezeiten an der Grenze

07.03.2021

BAD HONNEF/HERFORD. Das ExportgeschĂ€ft der deutschen Möbelindustrie hat im vergangenen Jahr unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten. Nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamts sanken die Möbelausfuhren um 4,5 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. „Dabei haben sich vor allem die Lockdowns in vielen LĂ€ndern bemerkbar gemacht“, stellt Jan Kurth, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der MöbelverbĂ€nde (VDM/VHK), fest. „Erfreulicherweise belebte sich die Nachfrage im vierten Quartal leicht, so dass der RĂŒckstand gegenĂŒber dem vergangenen Jahr im Schlussspurt noch etwas verkleinert werden konnte.“ Bis Ende September hatte das Minus im Vergleich zum Vorjahr noch bei 7,3 Prozent gelegen.
 
Unter den großen europĂ€ischen AbsatzmĂ€rkten entwickelte sich Großbritannien – das fĂŒnftwichtigste Exportland fĂŒr die deutsche Möbelindustrie – am schwĂ€chsten. Die VerkĂ€ufe deutscher Möbel in das Vereinigte Königreich sanken im vergangenen Jahr um 9,3 Prozent auf 421 Millionen Euro. „Zu den starken Auswirkungen der Pandemie auf die britische Wirtschaft kamen noch die negativen Brexit-Effekte“, berichtet Kurth.
 
Beim Export nach Großbritannien macht der deutschen Möbelindustrie derzeit vor allem der zusĂ€tzliche Verwaltungsaufwand zu schaffen, wie eine aktuelle Umfrage der MöbelverbĂ€nde bei ihren Mitgliedsfirmen ergeben hat. So beklagen 94 Prozent der befragten Möbelhersteller einen höheren Aufwand infolge der ZollformalitĂ€ten. „GrĂ¶ĂŸere Anstrengungen sind dabei insbesondere mit Blick auf die Ursprungsregeln und -nachweise nötig“, sagt Kurth. Auch geĂ€nderte Zollabfertigungsverfahren und neue Vorschriften fĂŒr Paletten und Exportverpackungen erschweren den Exporteuren die Abwicklung. Zudem berichtet etwas mehr als die HĂ€lfte der Unternehmen von zusĂ€tzlichen Wartezeiten an der Grenze, 30 Prozent der Betriebe verzeichnen Lieferverzögerungen. FĂŒr das laufende Jahr stellen sich 42 Prozent der Firmen auf weiter sinkende Exporte nach Großbritannien ein. Mit stabilen Ausfuhren in das Vereinigte Königreich rechnen 36 Prozent, einen AufwĂ€rtstrend erwarten 22 Prozent der Möbelproduzenten.
 
Einbußen wurden im vergangenen Jahr auch bei den MöbelverkĂ€ufen auf den wichtigsten Auslandsmarkt Frankreich (minus 5,6 Prozent), nach Österreich (minus 3,5 Prozent), Belgien (minus 5,1 Prozent) und Spanien (minus 10,2 Prozent) verzeichnet. Dagegen zogen die Exporte in die Schweiz deutlich an (plus 6,5 Prozent). In den Niederlanden (plus 0,4 Prozent) und Italien (plus 2,7 Prozent) gelang ebenfalls ein Zuwachs.
 
Stark rĂŒcklĂ€ufig entwickelten sich die MöbelverkĂ€ufe in die Vereinigten Staaten (minus 14,6 Prozent), den wichtigsten außereuropĂ€ischen Absatzmarkt. Die Ausfuhren nach China gingen nur leicht zurĂŒck (minus 5,7 Prozent), wobei es zwischen den einzelnen Produktgruppen erhebliche Unterschiede gab. FĂŒr die KĂŒchenmöbelhersteller erwies sich das Reich der Mitte mit einem Plus von knapp 13 Prozent als einer der wichtigsten WachstumsmĂ€rkte. Gleichzeitig brachen die deutschen BĂŒromöbelexporte nach China 2020 um knapp 23 Prozent ein.
 
Auch im ExportgeschĂ€ft insgesamt schnitt die deutsche KĂŒchenmöbelindustrie im vergangenen Jahr am besten ab: Die Sparte konnte ihre Ausfuhren nahezu stabil halten. Dagegen mussten die Polstermöbelproduzenten ein Minus von knapp 5 Prozent hinnehmen, die Hersteller von Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln verbuchten Einbußen von knapp 3 Prozent.
 

Anlagen:
 
Anlage 1:        Außenhandelszahlen Möbel bis 4. Quartal 2020
Anlage 2:        Außenhandelszahlen KĂŒche bis 4. Quartal 2020
Anlage 3:        Außenhandelszahlen Polster bis 4. Quartal 2020
Anlage 4:        Außenhandelszahlen Wohn-Ess-Schlafzimmer-Möbel bis 4. Quartal 2020

 
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Christine Scharrenbroch
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Fon +49 2224 9377-17
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32052 Herford
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