HDH fordert Moratorium auf alle neuen Nutzungs-
beschränkungen im Wald
Eckpunkte zur Biomasse-Strategie
11.10.2022Berlin, 11. Oktober 2022. Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) begrüßt den Ansatz der von drei Bundesministerien vorgelegten Eckpunkte für eine Biomasse-Strategie im Grundsatz. Die Strategie solle das Ziel einer Lenkungswirkung für eine nachhaltige Biomasseerzeugung und -nutzung entfalten. Deshalb müsse es bis zur Verabschiedung der Biomasse-Strategie ein Moratorium auf alle politischen Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene geben, welche in die Erzeugung und Nutzung von Biomasse eingreifen.
Laut den von Bundeswirtschafts-, Bundesumwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegten Eckpunkten soll die im kommenden Jahr vorzulegende Biomasse-Strategie einen Beitrag zur mittel- und langfristigen nachhaltigen Ressourcennutzung sowie zum Klima- und Biodiversitätsschutz leisten. Dazu sollen Politikinstrumente gestaltet und konkrete Maßnahmen entwickelt werden. Angesichts des großen Nachholbedarfs bei der nachhaltigen Nutzung von Holz als klimafreundlichem Roh- und Baustoff begrüßt der HDH die Zielsetzung. „Mit einem schon heute erzielten Klimaschutzeffekt von rund 130 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent durch die Nutzung von Holz sowie durch Speicherleistung und Substitution anderer Rohstoffe leistet Holz bereits einen maßgeblichen Beitrag zum Schutz von Klima und Umwelt. Wenn die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden, kann unsere Branche diese Klimaschutzwirkung künftig weiter erhöhen", hebt HDH-Hauptgeschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge hervor. Zu begrüßen sei der angestrebte Umsetzungszeitraum in diesem Jahrzehnt. Damit steht die jetzige Bundesregierung ganz klar in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für die stoffliche Nutzung von Holz spürbar zu verbessern, so u.a. beim Bauen mit Holz.
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Kritisch sieht der HDH den in den Eckpunkten suggerierten Dualismus zwischen Biomasse-Nutzung und Biodiversität. „Dass die Nutzung von Wäldern und eine hohe Biodiversität sich nicht widersprechen, verdeutlicht der letzte Indikatorenbericht der Bundesregierung zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt aus dem Jahr 2019: Hier schneiden unsere bewirtschafteten Wälder im Vergleich zu den anderen Landnutzungsformen am besten ab", betont Ohnesorge.
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Der HDH fordert daher ein Moratorium auf alle politischen Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene, welche in die Erzeugung und Nutzung von Biomasse eingreifen. "Ohne Frage braucht es ungenutzte Wälder, damit wir aus diesen weitestgehend unbeeinflussten Flächen über die Eigendynamik des Ökosystems lernen können. Diese Schutzgebiete sollten erhalten bleiben. Bevor wir – ordnungspolitisch oder gefördert– weitere Fläche der Biomasse-Erzeugung entziehen, braucht es die in den Eckpunkten angekündigte Analyse der Wirkungen politischer Maßnahmen und Rahmenbedingungen.“ sagt der HDH-Hauptgeschäftsführer.
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Pressekontakt:
Alexander Knebel
Pressesprecher
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Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) vertritt die wirtschaftlichen, politischen und technischen Interessen der Holzindustrie mit rund 200.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von ca. 42,2 Mrd. Euro. Dabei erstreckt sich das Spektrum über die gesamte Wertschöpfungskette entlang des Werkstoffes Holz: von der Sägeindustrie, der industriellen Holzbe- und -verarbeitung über die Möbelindustrie bis hin zum Bauen mit Holz sowie der Holzpackmittelindustrie. Alle vertretenen Interessen vereint der Einsatz für den natürlichen und vielfältigen Werkstoff Holz.
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