Möbelbranche fordert mehr Planungssicherheit und ein Sofortprogramm fĂŒr den Wohnungsbau
Offener Brief an Robert Habeck
04.07.2023Angesichts der Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds in Deutschland haben die Möbelindustrie, der Möbelhandel und die Möbelzulieferindustrie von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mehr Planungssicherheit fĂŒr die Verbraucher etwa beim Thema Heizungstausch sowie ein Sofortprogramm fĂŒr den Wohnungsbau gefordert.
"Die Menschen sind angesichts steigender Zinsen und Inflation sowie ungewisser wirtschaftlicher Aussichten tief verunsichert. Auch aufgrund der unklaren Situation bei der Novellierung des GebĂ€udeenergiegesetzes stellen sie derzeit Investitionen zurĂŒck. FĂŒr das GebĂ€udeenergiegesetz sind verlĂ€ssliche Ăbergangsfristen und eine abgestimmte Förderkulisse unverzichtbar. Das Vertrauen der Menschen muss zurĂŒckgewonnen werdenâ, stellen Markus Meyer, PrĂ€sident des Handelsverbands Möbel und KĂŒchen (BVDM), Elmar Duffner, PrĂ€sident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), und Jan Bergmann, PrĂ€sident des Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI), anlĂ€sslich ihres Offenen Briefs an Robert Habeck fest. Die andauernde Diskussion um das GebĂ€udeenergiegesetz belaste das Konsumklima.Â
Bei den Verbrauchern herrsche momentan eine groĂe Unsicherheit, die sich in einer starken KaufzurĂŒckhaltung in den unteren und mittleren Möbel-Preissegmenten niederschlage, schrieben die drei VerbĂ€nde an Habeck. Der Möbelhandel verzeichne seit Mai 2023 einen erheblichen RĂŒckgang der Kundenfrequenzen. Die Sorge sei groĂ, infolge der Flut an Gesetzesvorhaben und der unĂŒbersichtlichen Nachrichtenlage weitere UmsĂ€tze zu verlieren. In der Möbelindustrie und der Zulieferindustrie seien die AuftragseingĂ€nge stark zurĂŒckgegangen. Gut ein Viertel der deutschen Möbelhersteller habe derzeit Kurzarbeit beantragt oder plane mit diesem Instrument fĂŒr die zweite JahreshĂ€lfte.
FĂŒr die Verbraucher sei nicht einschĂ€tzbar, wann die kommunale WĂ€rmeplanung am jeweiligen Wohnort fertiggestellt und das GebĂ€udeenergiegesetz damit Wirkung entfalten werde. âEs bedarf an dieser Stelle einer Konkretisierung, damit fĂŒr die Bevölkerung ein verlĂ€sslicher Planungshorizont entstehtâ, lautet der Appell der VerbĂ€nde an den Bundeswirtschaftsminister. âWas Deutschland und die hier lebenden Menschen brauchen, sind klare Rahmenbedingungen und Planungssicherheit.â
DarĂŒber hinaus plĂ€dieren die Branchenvertreter fĂŒr ein Sofortprogramm fĂŒr den Wohnungsbau. Die politisch angestrebte und dringend benötigte Zahl von 400.000 fertiggestellten Wohneinheiten im Jahr sei in weite Ferne gerĂŒckt. Den SchĂ€tzungen des Ifo-Instituts zufolge werden in diesem Jahr lediglich 245.000 Wohneinheiten fertiggestellt, im kommenden Jahr werden es voraussichtlich nur 210.000 Wohneinheiten sein. Die Auswirkungen des stockenden Neubaus auf die nachgelagerte Möbelbranche seien gravierend, stellen Meyer, Duffner und Bergmann fest. âEs braucht insgesamt mehr politisches Tempo, damit der Wohnungsbau inklusive aller nachgelagerten Wirtschaftsstufen wieder ins Gleichgewicht kommt und das Investitionsvertrauen und der Konsum zurĂŒckkehren.â
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Der Offene Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im Wortlaut als PDF-Datei
Pressekontakt:
VerbÀnde der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK)
Christine Scharrenbroch
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