Die Einrichtung im Jahr 2024 ist von der Sehnsucht nach der Natur geprägt
Im Trend liegen natĂĽrliche Materialien wie Holz und Stein, runde Formen und Lamellen- bzw. Rillenoptiken
11.01.2024BAD HONNEF/HERFORD. Der Wunsch, sich die Natur ins Haus zu holen, beeinflusst die Einrichtung im Jahr 2024. „Wir spĂĽren eine starke Vorliebe fĂĽr NatĂĽrlichkeit – und daraus abgeleitet einen Trend zu Naturtönen, natĂĽrlichen Materialien wie Holz und Stein sowie runden und organischen Formen“, stellt Jan Kurth, GeschäftsfĂĽhrer der Verbände der deutschen Möbelindustrie, im Vorfeld der am Sonntag beginnenden imm cologne (14. bis 18. Januar 2024) fest. „Die Menschen sehnen sich in diesen turbulenten Zeiten nach einer wohnlichen, behaglichen Atmosphäre.“ Viel Wert wird auf Qualität gelegt, die sich durch Langlebigkeit, den schonenden Umgang mit der Natur und die Verwendung von hochwertigen Materialien ausdrĂĽckt.Â
Dunkle Töne im Ess- und Wohnbereich
Die dunklen Töne liegen in der Küche schon länger im Trend. Auch im Ess- und Wohnbereich werden sie nun immer beliebter. Lackoberflächen in Schwarz oder Anthrazit werden mit massiver Eiche oder Nussbaum kombiniert. Zum Einsatz kommen ebenso dunkle Hölzer oder neuerdings auch die Kastanie oder Birke. Für ein natürliches Ambiente sorgen Lamellen- und Rillenoptiken, die vor einigen Jahren in der Küche ihren Anfang nahmen und jetzt verstärkt auch in den anderen Räumen Einzug halten. Die Wände im Wohnzimmer werden modern gestaltet, häufig mit hängenden Lowboards oder Glasvitrinen. Indirekte Beleuchtung und Glaselemente vermitteln ein Wohlfühlklima. Esstische – ob aus Holz oder Marmor – erhalten weiche, organische Formen, die sich auch in kleine Grundrisse gut einfügen können. Als ausziehbare Variante erlauben sie viel Flexibilität beim Zusammenkommen mit Familie oder Gästen. Dank bequemer, gepolsterter Ess-Sessel mit Armlehnen wird der Esstisch zum geselligen Mittelpunkt, an dem alle gerne lange verweilen. Die geschwungenen Sitzschalen sind drehbar, erlauben bisweilen sogar ein leichtes Wippen und stellen sich automatisch in die richtige Ausgangsposition zurück.
Polstermöbel mit angenehmer Haptik
Bei Sofas und Sessel zeigt sich ebenfalls eine klare Tendenz zur geschwungenen Linie und zum weichen, komfortablen Sitzen durch dicke Polsterungen. Mit abgerundeten Lehnen und Sitzflächen bieten sie einen wohligen Aufenthaltsort. FĂĽr eine angenehme Haptik sorgen flache Wollstoffe mit eher zurĂĽckhaltenden Webstrukturen oder auch gröbere Stoffe, die aus einem Mischgewebe mit interessanten Effektgarnen – wie beispielsweise BouclĂ©- und OndĂ©-Garnen – bestehen. Bei den Textilien tauchen immer mehr Produkte aus Recyclinggarnen auf. Der Trend zur NatĂĽrlichkeit spiegelt sich im Fokus auf helle Naturtöne wie Offwhite (auch Alt- oder CremeweiĂź genannt) oder Greige – ein Farbmix aus Beige und Grau – wider. Bei den Bezugsstoffen aus Leder sind Sand, Terrakotta, Camel oder Braun zu sehen. Als Ergänzung dienen kräftige Akzentfarben: natĂĽrliche und maritime Blautöne von TĂĽrkis-, Azur-, Marine bis Petrol sowie warme Farben wie Kaminrot, Rost und ein tiefes Bordeaux. Neu sind Toffee- und Karamellfarbtöne. Fröhliche Akzente in Gelb ergänzen die Einrichtung 2024.Â
Für kleinere Innenstadtwohnungen bieten sich Sofamodule an, die sich je nach Bedarf immer wieder neu anordnen lassen, oder auch die mit wenigen Handgriffen verstellbaren Schlafsofas. Überhaupt bieten die diversen Funktionalitäten bei Polstermöbeln viel Komfort, etwa die Relax-Funktion, bei der sich per Knopfdruck das Fußpolster, der Sitz und die Rückenlehne in eine angenehme, individuell einstellbare Relaxposition bringen lassen.
Immer wichtiger beim Möbelkauf wird das Thema Nachhaltigkeit. Erste Markenhersteller nehmen ausgediente Polstermöbel zurück, um sie für den Wiederverkauf aufzubereiten oder sortenrein zu entsorgen.
Viel Wohnlichkeit im Schlafzimmer
Auch im Schlafzimmer, dem Raum der Ruhe und Erholung, wird Wohnlichkeit groĂźgeschrieben. Eine behagliche Atmosphäre vermitteln furnierte Holzoberflächen, Elemente aus Massivholz und Lackoberflächen. Die Eiche stellt nach wie vor die dominierende Holzart dar, oft in Kombination mit Lack in hellen oder dunklen Farbtönen. Wer es etwas ausdrucksstarker mag, wählt beispielsweise einen warmen GrĂĽnton.Â
FĂĽr eine leichte, moderne Optik schweben nicht nur Betten auf schmalen Kufen oder zarten FĂĽĂźen. Das Kopfteil ist bequem gepolstert und ermöglicht ein angenehmes Anlehnen. Oft wird beim Kopfteil aber auch bewusst das Material Holz betont, etwa durch den Einsatz von massiven Lamellen, die NatĂĽrlichkeit und Handwerkskunst vermitteln. Kleiderschränke sind häufig mit SchiebetĂĽren versehen oder neuerdings auch mit einer textilen Front, die per Tastsensor hoch- und runtergefahren wird. Die Innenausstattung der Schränke lässt sich auf den individuellen Bedarf anpassen, etwa durch Kleiderlifte, Fächer fĂĽr Krawatten, AuszĂĽge fĂĽr Handtaschen oder stoffbezogene Tablare fĂĽr Schmuck. Weiche Kissen und kuschelige Wolldecken runden das Bild ab. Â
Bad als Erholungsort
Die Badezimmereinrichtung nimmt weiter an Bedeutung zu, steigen doch die Ansprüche an die Aufenthaltsqualität stetig. Die Zeiten der praktischen Nasszelle sind längst vorbei. Viel gezeigt werden in diesem Jahr puristische, grifflose Badmöbel. Sie wirken elegant und zeitlos. Gleichzeitig sorgen Holzdekore oder Massivholz für Gemütlichkeit und eine Verbindung zur Natur. Accessoires und Armaturen werden – wie in der Küche – häufig in Schwarz gewählt. Neben Waschtischen sowie Side- und Highboards kommen verstärkt offene Fächer und Regale zum Einsatz. Auch im Bad sind viele dunkle Töne sowie Naturfarben zu sehen, aber durchaus auch kräftige Orange- oder Blautöne. Neu sind Fronten mit Messing- oder Edelstahlauflage und auch die wieder entdeckte Gestaltung mit farbigen Keramikelementen.
Immer wichtiger im Bad wird das Thema Licht. Im Trend liegt die indirekte Beleuchtung von Möbeln und Spiegeln. Das LED-Licht lässt sich dimmen und stufenlos von Warm- zu KaltweiĂź regulieren – oder auch durch einen Bewegungssensor oder mit Gesten steuern. Ebenfalls möglich: Per Sprachsteuerung eine dem natĂĽrlichen Tagesrhythmus folgende Beleuchtung abzurufen.Â
Der Trend in der KĂĽche: RillenfrontenÂ
In der Küche ist die Rillenoptik immer stärker angesagt. Sie macht die Küche wohnlich und verleiht einen handwerklichen Charme. Die grifflosen Holzfronten mit vertikalen Lamellen – meist regelmäßig, aber auch mal asymmetrisch gerillt – setzen sich zunehmend durch. Kombiniert werden sie häufig mit dunklen Farben, um den Loungecharakter zu verstärken. Beliebt sind aber auch warme Farben wie pudrige Creme- und Offwhitetöne, sowie natürliches Braun oder Grün. Weiterhin „in“ bleiben matte Oberflächen, Antifingerprint-Eigenschaften, dünne Arbeitsplatten, offene Regale und flexible Reling-Systeme für die Küchennische, auch mit Arbeitsplatzbeleuchtung für hängeschranklose Planungen.
Neben dem minimalistischen KĂĽchendesign ist der moderne Landhausstil mit den charakteristischen Rahmenfronten besonders angesagt. Zwar dominieren die grifflosen KĂĽchen, aber es finden sich auch KĂĽchen mit besonders markanten Griffen als Hinguckern. Eine groĂźe Rolle spielt bei den offenen KĂĽchen der flieĂźende Ăśbergang in den Ess- und Wohnbereich durch wohnliche Elemente wie Vitrinen, Regale oder Sitzbänke. Um dabei optisch fĂĽr ein ruhiges Bild im offenen Wohnraum zu sorgen, eignen sich EinschubtĂĽren, auch „Pocket Doors“ genannt, mit deren Hilfe sich komplette KĂĽchenzeilen verstecken lassen. Neu am Markt ist der Drehbeschlag, bei dem das offene KĂĽchen- oder Wohnregal durch eine Drehbewegung in Schwung gesetzt und die geschlossene RĂĽckseite nach vorne geholt wird.Â
Neben dem Einsatz von regenerativen Energien oder von Spanplatten mit einem hohen Anteil an Recycling-Holz finden in der KĂĽchenmöbelindustrie neuerdings beispielsweise Griffe aus recyceltem Kunststoff oder Schubladen-Innenausstattungen aus der Naturfaser Hanf Verwendung. Neu sind auch 75-Zentimeter-Schrankbreiten, die insbesondere aus der Geräteindustrie in die neuen KĂĽchenplanungen einflieĂźen und damit zum Beispiel KĂĽhlschränke mit sehr groĂźen GemĂĽsefächern ermöglichen.Â
Â
Bild 1:
Bei dem futuristisch anmutenden Beistelltisch öffnet sich der weich gepolsterte, mit Stoff bezogene Zylindersockel wie eine Blüte nach oben hin. Eingelassen in den Sockel ist eine runde Glasplatte. Foto: Cor
Â
Bild 2:
Viel Komfort bietet die Relax-Funktion: Per Knopfdruck lassen sich FuĂźpolster, Sitz und RĂĽckenlehne in eine angenehme, individuell einstellbare Liegeposition bringen. Foto: Koinor
Â
Bild 3:
Wohnlicher Materialmix: Massive Kerneiche, Fronten aus anthrazitfarbenem Mattglas sowie Hirnholzscheiben als Hingucker. Foto: Hartmann Möbelwerke
Â
Bild 4:
Massivholzmöbel aus Edelkastanie: Der goldbraune Farbton des Holzes strahlt viel GemĂĽtlichkeit aus. Foto: Möbelwerke A. DeckerÂ
Â
Bild 5:
Die asymmetrische Platte des Steinesstischs ermöglicht eine interessante Sitzanordnung und eröffnet so neue Perspektiven für Gäste. Foto: Draenert
Â
Bild 6:
Massive Holzlamellen am Kopfteil des Doppelbetts betonen die NatĂĽrlichkeit und Handwerkskunst. Foto: Disselkamp
Â
Bild 7:
Statt Schranktüren: Die textile Front lässt sich per Tastsensor bedienen und biete eine elegante Lösung für enge Raumsituationen. Foto: RMW Wohnmöbel
Â
Bild 8:
Die Kufen unterstreichen den schwebenden Charakter des Polsterbetts: Foto: Schramm
Â
Bild 9:
In der Küche liegen Rillenfronten weiterhin stark im Trend. Foto: Rotpunkt Küchen
Â
Bild 10:
Elegant und zurückhaltend: Die grifflose Badmöbelserie setzt auf eine klare Linienführung. Foto: Badea
Â
Pressekontakt:
Christine Scharrenbroch
Fon +49 5221 1265-17
Fon +49 2224 9377-17
c.scharrenbroch@moebelindustrie.de
Weitere Informationen unter www.moebelindustrie.de
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland
Tel. +49 (0) 22 24 - 93 77 0
Fax +49 (0) 22 24 - 93 77 77
info@moebelindustrie.de
www.holzindustrie.de
back to index