Umsatz der deutschen Möbelindustrie sinkt 2024 um 7,4 Prozent
FĂŒr das laufende Jahr wird ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich prognostiziert
20.02.2025
BAD HONNEF/HERFORD. Die deutsche Möbelindustrie hat im vergangenen Jahr nach amtlichen Zahlen 16,4 Milliarden Euro umgesetzt und damit 7,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Inland verbuchten die heimischen Möbelproduzenten mit einem Umsatz von knapp 11 Milliarden Euro ein Minus von 6,8 Prozent. Der Auslandsumsatz (Exportquote: 33 Prozent) sank um 8,6 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro.
âNeben dem eingetrĂŒbten Konsumklima machen unseren Unternehmen vor allem die Folgen des rĂŒcklĂ€ufigen Wohnungsneubaus stark zu schaffenâ, kommentiert Jan Kurth, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der VerbĂ€nde der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), die Entwicklung. âGemeinsam mit weiteren VerbĂ€nden und Unternehmen aus den Bau-, Möbel- und Einrichtungsbranchen haben wir daher kĂŒrzlich eine neue Initiative gestartet, mit der wir von der kĂŒnftigen Bundesregierung die dringend erforderlichen Impulse fĂŒr einen stĂ€rkeren Wohnungsbau fordern.â (www.deutschlands-heimische-wirtschaftskraft.de)
Von den einzelnen Segmenten der deutschen Möbelindustrie verzeichneten die BĂŒro- und Ladenmöbelhersteller im vergangenen Jahr mit einem Umsatzminus von rund 4 Prozent die geringsten EinbuĂen. In der KĂŒchenmöbelindustrie lag der Umsatz um 6,5 Prozent unter dem Vorjahr. Einen RĂŒckgang von rund 5 Prozent verbuchten die Hersteller von Matratzen. In der Polstermöbelindustrie kam es zu einem Minus von rund 8 Prozent. Das Segment der sonstigen Möbel (darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel) und Möbelteile erlitt eine UmsatzeinbuĂe von 11,2 Prozent.
Wegen des schwachen Konsumklimas und der stockenden BautĂ€tigkeit kam es im vergangenen Jahr in den meisten europĂ€ischen MĂ€rkten zu AbsatzrĂŒckgĂ€ngen. Die Ausfuhren nach Frankreich, dem wichtigsten Exportmarkt, sanken um fast 7 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. RĂŒcklĂ€ufig entwickelten sich auch die Lieferungen in die Schweiz (minus 6,2 Prozent), nach Ăsterreich (minus 8,1 Prozent), in die Niederlande (minus 11,9 Prozent) und in das Vereinigte Königreich (minus 2,9 Prozent). Die Möbellieferungen in die Vereinigten Staaten, die wichtigste Absatzregion fĂŒr Möbel âMade in Germanyâ auĂerhalb Europas, rangierten mit 253 Millionen Euro um 1,3 Prozent ĂŒber dem Vorjahr. Im Zuge der gemeinsamen MesseaktivitĂ€ten entwickelte sich hier insbesondere der Absatz von KĂŒchenmöbeln mit einem Plus von rund 13 Prozent erfreulich.
Die interne Auftragseingangsstatistik der MöbelverbĂ€nde spiegelt die insgesamt schwache Möbelnachfrage wider. Im Durchschnitt verzeichneten die Sparten KĂŒchen-, Polster- und Wohnmöbel demnach im vergangenen Jahr einen RĂŒckgang des wertmĂ€Ăigen Auftragseingangs von knapp 5 Prozent. Die angespannte Auftragslage wirkt sich auch auf die BeschĂ€ftigung in der Branche aus: Im Jahresdurchschnitt arbeiteten in den 414 Betrieben mit 50 und mehr BeschĂ€ftigten (minus 3,8 Prozent) 71.231 BeschĂ€ftigte, 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
âFĂŒr die kommenden Monate rechnen wir fĂŒr unsere Branche zunĂ€chst mit einer SeitwĂ€rtsbewegungâ, berichtet Kurth. âIm Herbst dieses Jahres hoffen wir dann auf eine leichte Belebung.â Mit einem weiteren Abebben der Inflation, einem spĂŒrbaren Anstieg der Realeinkommen, den erwarteten weiteren Zinssenkungen der EuropĂ€ischen Zentralbank und Impulsen aus dem AuslandsgeschĂ€ft könnten die zuletzt aufgeschobenen Möbelanschaffungen endlich umgesetzt werden, so Kurth. FĂŒr das Gesamtjahr 2025 prognostiziert der VerbandsgeschĂ€ftsfĂŒhrer fĂŒr die deutsche Möbelindustrie ein geringes Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
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Christine Scharrenbroch / c.scharrenbroch@moebelindustrie.de / Tel. +49 2224 9377-17
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